
gut genug
Die Entscheidung, nicht mehr zu Entscheiden.
Von der Überforderung und Limitation der Multioptionsgesellschaft.
M.A. Transformationdesign
Hochschule Augsburg
Juli 2021
gut genug ist eine zufällig und fragmentarisch zusammengesetzte Sammlung von Gesprächen, Methoden, Analysen, Fotografien, Emotionen, Impulsen und Beobachtungen. Sie hat keine Reihenfolge, weder Anfang noch Ende, nur einen Rahmen, der die Entscheidung war, keine Entscheidungen mehr zu treffen. Sie rät dazu loszulassen, sich einzulassen und Ungewissheit zu vertrauen. Sie versucht nicht einen Sinn zu machen, sondern Lust, danach zu suchen.

Heute ist es kaum mehr vorstellbar nur eine limitierte Auswahl zu haben. Wird uns eine von 99 Alternativen verwehrt, fühlen wir uns eingeschränkt. An die dauernde Verfügbarkeit von Ressourcen gewöhnt, blicken wir fasziniert und entgeistert auf Menschen, die nicht so viele Möglichkeiten haben. Meist denken wir, dass deren Leben nicht erfüllt sein kann, dass sie etwas verpassen müssen. Dabei sind wir selbst meist überfordert und verloren zwischen all den Optionen – egal ob Job, Urlaub, Partnerwahl, Hobbies, Kleidung oder die Frage: »Wo sollen wir heute bestellen?«. Die Lösung muss so individuell wie möglich sein, jede Entscheidung wird mit Bedeutung aufgeladen. Doch was passiert, wenn man sich dazu entscheidet, sich nicht mehr zu entscheiden? Freiwillig einen Teil der eigenen Selbstbestimmung aufzugeben und zu entschließen nicht alle Freiheiten zu nutzen?













